Angenommen unsere Leserinnen und Leser möchten Teil des Alten Gerichts werden. Wie kann man daran teilhaben?
Das ist tatsächlich sehr individuell. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das zeigt schon das Coworking. Da gibt es eine einfache Mitgliedschaft, in der man ein Profil hat, unter dem Kontakte aufgebaut oder Gesuche inseriert werden können, wenn man theoretisch keinen Schreibtisch dort braucht, aber Teil der Community sein will und den regelmäßigen Austausch sucht. Für dieses Membership wird es dann voraussichtlich einen Community Day geben, an dem alle kommen können. Danach kommt der Coworking Club für Leute, die regelmäßig kommen möchten, aber dort nicht ihren Hauptarbeitsplatz haben. Dabei kann man zwei Tage die Woche flexibel kommen und dort die Räumlichkeiten nutzen (z. B. Besprechungsräume, klassische Schreibtische und den Clubraum). Und dann gibt es obendrauf immer mehr Stufen, bis hin zu sieben Tage die Woche, einen festen Schreibtischplatz oder sogar den Geschäftssitz im Alten Gericht. Da gibt es dann verschiedene Tarifstufen, dass im Prinzip jeder auf irgendeine Weise Coworker sein kann. Natürlich wird es auch allerlei Community Events geben und einen Pool an Beraterinnen und Beratern für jegliche Bereiche.
Hast du ein persönliches Highlight oder einen Lieblingsort im Alten Gericht?
Für mich ist es wirklich das Alte Gericht als Ganzes. Ein Architekt hat zu uns gesagt, das sei ein historistischer Einschüchterungsbau. Dass wir diesen alten, wunderschönen Bau so nützen dürfen und das totale Gegenteil daraus machen möchten, also einen Ort der offen für alle ist und Mut für die Zukunft machen soll, ist sehr cool.
Mein Highlight, was spezifische Orte angeht, ist der alte Schwurgerichtssaal mit dem alten Mobiliar und unsere Civilkammer. Aber auch Räumlichkeiten, die im starken Kontrast zu den eleganten Räumen stehen, wie zum Beispiel die Katakomben mit Gewölbekeller und den alten Zellen.
Dann habe ich nur noch eine Frage: Was hast du für die Zukunft geplant?
Ende des Jahres soll alles im Alten Gericht langsam in Betrieb gehen, richtig losgehen wird es wohl Richtung Frühjahr. Wir sehen es so: Die Eröffnung ist eigentlich erst der Anfang. Zuerst wollen wir im Moment die Infrastruktur noch richtig aufbauen und dann nach und nach alles mit Inhalten bestücken. Wir haben viele Träume für die Civilkammer und den Open Innovation Hub. Es gibt viele Pläne, Visionen und Motivationen. Aber jetzt heißt es erst mal erfolgreich eröffnen.
An dieser Stelle auch nochmal die Einladung: Das Alte Gericht ist das ehemalige hessische Landgericht und es soll auch wirklich für ganz Hessen offen sein und Leute und Themen auch weit über Wiesbaden hinaus zusammenbringen.
Vielen Dank für das interessante Gespräch, Dominik!
Das Gespräch führte: Anna Sommer
Redaktion & Lektorat: Regina Giebel und Daniela Hartmann