Ob Designer und Designerinnen Lösungen oder Barrieren erschaffen, fragte Prof. Dr. Tom Bieling, Experte für Universelles Design und Professor an der HfG Offenbach in seinem Impulsvortrag. 16 Prozent der Weltbevölkerung stoßen täglich auf Hindernisse in ihrer Umgebung[1]. Die Gestaltung der Umwelt, in der sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung bewegen, setzt den Rahmen für die Transformation zu einer inklusiven Gesellschaft. Designer und Designerinnen besitzen ein einflussreiches Tool: sie haben die Macht, wenngleich auch die Verantwortung für die inklusive Gestaltung ihrer Umwelt. Damit sind wir schnell bei der Frage, für wen diese Welt gestaltet ist. Einem Großteil der Gestaltung liegt immer noch der weiße, heterosexuelle, cis-gender, gesunde, und männliche Körper zu Grunde. Ein Beispiel: Wir kennen den Dummytest im Auto, der mit einem männlichen 175cm großen Körper durchgeführt wird, wodurch Frauen, kleinere oder beeinträchtigte Personen nicht berücksichtigt werden und somit einer erhöhten Gefahr ausgesetzt sind, da Autogurte, Sitze und die gesamte Innenausstattung nicht für ihre Körper gemacht sind. Die Brücke zur Intersektionalität (mehrfach Betroffene) von Universellem Design baut sich von selbst: wenn die Gestaltung allgemein von einem Norm-Körper ausgeht, wie steht es dann um eben jene, die von dieser Norm abweichen? Und wer definiert Normalität und deren Abweichung? [1] Design für alle? Inklusive Gestaltung heute, Museum für Gestaltung Zürich