Der Aspekt des zirkulären Planens hat eine sehr konkrete Auswirkung auf die architektonische Konstruktion und Gestaltung. Wir müssen die Materialien in Zukunft also so fügen, dass man sie wieder voneinander lösen kann, ohne sie zu beschädigen. Dabei geht es nicht nur um technische Lösungen – sondern es gibt uns als Architektinnen und Architekten das Potenzial, ein „Ornament“ der Rückbaubarkeit zu gestalten.
Spannend dabei ist, dass der Gestaltungsprozess und damit die Ästhetik durch den Zufall, durch die Verfügbarkeit von Materialien, bestimmt ist. Dieses Prinzip folgt dem Gedanken: Form follows availability – die Gestaltung folgt der Verfügbarkeit. Dieser Gedanke reduziert den Verbrauch von Ressourcen konsequent und ermöglicht eine wirkliche CO2-Senke. Die sichtbar andere Ästhetik, die unsere Sinneseindrücke anregt, kann eine Quelle für Erkenntnisse sein. Wir können verstehen, dass sich etwas geändert hat, wir können nachvollziehen, was im Raum, in der Stadt und in der Gesellschaft stattfindet. Der Bau schärft unsere Wahrnehmung für die Umwelt.
Umbau statt Neubau?
Noch immer hören wir aus der Politik und der Immobilienbranche, dass viel neu gebaut werden müsse, um den Bedarf, vor allem an Wohnungen, zu decken.