Vor Weihnachten kam die Nachricht, dass die großen Messen Neonyt und Val:ue sowie die Schauen Premium und Seek erneut verschoben werden müssen. Wie bereitet man sich als Messemacher auf das Ungewisse vor?
Die Pandemie hat die Messebranche hart getroffen – sich auf so etwas wie die aktuelle Situation vorzubereiten ist für unseren Sektor ohne Beispiel. Aber die letzten Monate haben gezeigt: Kreativität ist der Schlüssel. Mit kreativen Ansätzen und innovativen Ideen habe wir es geschafft, für unsere Messen ein alternatives Programm – beispielsweise komplett digital oder hybrid – aufzustellen und der Branche immer wieder die Möglichkeit gegeben, sich trotz der Distanz miteinander auszutauschen. Das Ungewisse birgt sicherlich einige Schwierigkeiten und Hürden, aber immer auch die Chance, sich neu zu erfinden, neue Ansätze auszuprobieren und auch, um innezuhalten und den Zeitgeist zu verstehen.
Corona ist zwar geblieben, aber das Fashion-Rad hat sich sicherlich weitergedreht: Welche neuen Player, Trends und Themen nehmen Sie im Messejahr 2022 wahr?
Überthemen bleiben Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Das sind meiner Meinung nach die Themen der Zukunft, die uns in den kommenden Jahren, sogar Jahrzehnten, begleiten werden. Denn technologischer Fortschritt und Nachhaltigkeit gehen für mich Hand in Hand: Nur mit Innovationen und neuen Denkweisen können wir die Branche in den Bereichen der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit langfristig revolutionieren. Viele Nachhaltigkeitsziele der Industrie wären ohne ihre technologischen Counterparts überhaupt nicht realisierbar. In der Industrie 4.0 ist alles miteinander vernetzt. Es gibt bereits unzählige Beispiele, die das belegen: botanische Fasern, die in einem umweltschonenden Produktionsprozess hergestellt werden und kompostierbar und biologisch abbaubar sind. Software mit smarten Systemen schöpfen das gesamte Optimierungspotenzial der Textilproduktion aus – von transparenteren Lieferketten und Zero Waste-Ansätzen über clevere Kollektionsentwicklungen und Designs bis zu Distributionsprozessen. Das sind alles Themen, die auf der FFW eine Plattform finden – darüber sprechen wir, dazu tauschen wir uns aus.
Zahlreiche Kreative stellen allen Widrigkeiten zum Trotz ein Programm auf die Beine, das sich sehen lassen kann. Frankfurt feiert im Januar Fashion. Was findet statt, worauf dürfen sich Messebesucher online und vor Ort dennoch freuen?
Wir haben wieder ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt, digital sowie vor Ort. Ein Highlight ist die Neonyt Fashion Installation im Danzig am Platz, am Dienstag, den 18. Januar. Kuratierte multilabel Looks nachhaltiger Brands stehen im Fokus, dazu können sich unsere Gäste in einem sicheren, coronakonformen Rahmen zum Thema Fair Fashion austauschen. Key Topics der Installation sind Circularity, Social, Water und Air. Direkt danach geht es mit der Frankfurt Stage weiter, einer Fashion Show organisiert vom Fashion Council Germany. Ebenfalls am Dienstag präsentiert die TextilWirtschaft, die international renommierte Fachzeitschrift für Textilien und Mode, in der TW Trend-Info Womens- & Menswear Trendinnovationen der kommenden Saison, live im FFW Studio.
Aber das sind wirklich nur einige wenige Highlights der kommenden Woche. Es gibt einige tolle Paneltalks – in der Stadt und online bei uns im Studio. Im FFW Studio gibt es außerdem wie im Sommer schon Brand Experiences, für die es sich lohnt einzuschalten. Alle Inhalte des FFW Studios stehen danach on demand zur Verfügung und ergänzen unseren bisherigen Content. Das vollständige Programm finden sie online.
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